Mietfreie Wohnungen für Flüchtende aus der Ukraine

14. Mär 2022

Das Reichenbacher Architekturbüro A3 Architekten und das Autohaus von Känel beherbergen seit dem 8. März 2022 in drei mietfrei zur Verfügung gestellten Wohnungen elf aus dem Kriegsgebiet der Ukraine geflüchtete Menschen.

Schweizweit protestieren aktuell Menschen auf der Strasse oder auf Social Media gegen den Krieg in der Ukraine. Was den Bürgerinnen und Bürgern dort passiert, ist für uns hier weder fassbar noch begreifbar. Für Rolf und Cédric Allenbach sowie ihre Familien war bald klar, dass sie aus dieser Hölle geflüchteten Menschen helfen wollten. Die Inhaber des Reichenbacher Architekturbüros A3 Architekten stellten zusammen mit der Familie von Känel drei Wohnungen zur Verfügung, in die am 8. März 2022 ein Ehepaar mit drei Kindern, zwei junge Frauen unter zwanzig und eine Mutter mit zwei Kindern gemeinsam mit ihrer Schwiegermutter eingezogen sind.

Die Solidarität mit der Ukraine ist gross in der Region

Dank der überwältigenden Unterstützung von Freunden, Verwandten sowie Mitgliedern aus verschiedenen Netzwerken konnten für die Wohnungen innerhalb Wochenfrist genügend Betten, Tische, Stühle und vieles mehr für ein behagliches Zuhause auf Zeit organisiert werden. Zahlreiche Menschen aus der Region, die von der Unterkunftsaktion erfahren hatten, stellten körbeweise Essen und Spielsachen vor den Wohnungstüren ab. An nur einem Samstag richteten die Familien Allenbach und von Känel unterstützt von weiteren Helfern die Wohnungen ein und schafften mit viel Liebe zum Detail eine Atmosphäre, die den Geflüchteten das Ankommen sichtlich erleichterte. Bis zum heute noch ungewissen Rückreisetag werden die elf Menschen aus dem Kriegsgebiet mietfrei wohnen. Für die anfallenden Fixkosten wie Strom und Heizung kommen die Kandertaler Unternehmer ebenfalls auf. Auf die Frage, warum sie das tun, erklärt Rolf Allenbach «Weil wir nicht nur reden. Mitanpacken und helfen, das macht uns aus.»

Dem Alltag eine Struktur geben

«Ab Montag können wir den beiden jungen Frauen, die Englisch sprechen, bei uns im Autohaus eine Arbeitsstelle bieten», informiert Erich von Känel. In einer derartigen Ausnahmesituation gäben geregelte Tagesstrukturen Halt, ist er überzeugt. Die nun in die Wohnungen eingezogenen Ukrainer sind froh, im Kandertal eine sichere Zuflucht gefunden zu haben. Trotzdem wollen sie so schnell wie möglich wieder zurück und beim Wiederaufbau helfen.

Erfahrener Verein im Lead

Koordiniert wurde die Hilfsaktion durch den Verein «Kiev Kids». Dieser wurde im Jahr 2000 von der Sozialpädagogin Nathalie Wnuk und Theologe Marek Wnuk gegründet. Um der Not von Strassenkindern in der Ukraine entgegenzuwirken, betreiben die beiden nebst anderen Aktionen ein Kinderheim in der Nähe von Kiew, dessen Bewohnerinnen und Bewohner nun auch zu den Geflüchteten gehören. Durch die Bekanntschaft von Nathalie Wnuk mit Sonja Zurbuchen, Cédric Allenbachs Schwiegermutter, kam die Verbindung für die Hilfsaktion der Familien Allenbach und von Känel zustande.

Wer auch helfen will - hier registrieren

Für alle, die sich ebenfalls engagieren wollen, hat der Verein «Kiev Kids» mit dem Web-Tool «Padlet» eine digitale Pinwand eingerichtet. Hilfewillige können dort für ihre Angebote Karten erstellen und im Board ablegen. Entsteht ein Bedarf, werden die Anbieter kontaktiert. Zudem hat der Verein mit einer WhatsApp-Gruppe einen Helferchat eröffnet. Alle Informationen gibt es auf Helfen - Blog Verein Kiev Kids. Der Verein nimmt auch gerne Spenden entgegen, die den Steuern abgezogen werden können. Ausserdem können Hilfsangebote auf der folgenden Webseite des Kantons Bern erfasst werden: Koordination Ukraine-Hilfe (be.ch). Hoffen wir, dass diese aber bald nicht mehr nötig sind.

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