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850 km Langstreckenfahrt im e-tron – Kevin von Känel erzählt 

Kevin von Känel wollte es wissen: Wie gestaltet sich eine Langstreckenfahrt mit dem e-tron über 850 km, ein Weg nach Wolfsburg (DE) und zurück? Reichweite, Ladezeiten, E-Tankstellennetz auf Autobahnen und Landstrassen – wie schnitt die Audi E-Limousine im Vergleich zu einem adäquaten Verbrenner ab? Im Interview teilt er mit uns seine Erkenntnisse.

Kevin: Einmal im e-tron in die Autostadt Wolfsburg (DE) und zurück. 850 km ein Weg. Gibt es daraus ein viel Mal oder resümierst du mit einem «einmal und nie wieder»?

Mit einem «immer wieder». Der Audi e-tron und der heutige Standard der Elektromobilität haben mich in allen Bereichen überzeugt.

War das schon so, bevor du losgefahren bist? Oder erschien dir eine so lange Strecke als abenteuerlich?

Ein bisschen von beidem. Gibt es genügend Schnellladestationen? Funktioniert das Freischalten der Tanksäulen? Klappt das kontaktlose Zahlen? Wie viel Zeit nimmt das Laden in Anspruch? Diese Fragen trieben mich um. Beruhigend waren die Funktionen auf der «myAudi»-App. Mit diesen konnte ich im Vorfeld die Route planen, das gab mir Sicherheit. Ich sah, dass das E-Tankstellennetz in Deutschland ebenso gut ausgebaut ist wie dasjenige in der Schweiz. In der Schweiz ist dieses mit verfügbaren Ladestationen innerhalb von 20 km ja noch dichter als das Tankstellennetz für Verbrennungsmotoren. Meine erste Frage war also schon beantwortet.

Schön. Gehen wir doch die anderen Fragen ebenfalls kurz durch. Funktionierte das Freischalten der Ladesäulen überall problemlos?

Grundsätzlich ja, wobei es Qualitätsunterschiede in der Bedienerfreundlichkeit und bei den technischen Lösungen der verschiedenen Schnellladestationen-Anbieter gibt. Die Ladesäulen von «Ionity» ragen hier im positiven Sinne heraus. Diese Erfahrung bestätigen auch Fahrer von E-Modellen anderer Marken wie Tesla oder Hyundai. 

Kommen wir zum kontaktlosen Zahlen. Verschiedene Beiträge in den Medien zeigen auf, dass das aufgrund verschiedener Anbieter mit unterschiedlichen Preisen und Modellen kompliziert sein kann.

Ja, es gibt verschiedene Anbieter von E-Ladesäulen, und wenn ein E-Fahrzeugbesitzer nun mit jedem einzelnen einen Vertrag abschliessen müsste, würde das tatsächlich kompliziert. Die Realität ist aber einfacher. Es gibt Zahlungsvertragsmodelle wie beispielsweise dasjenige von «Swisscharge», die Anbieter von Ladestationen in Gesamtangeboten bündeln. Audi hat mit dem «e-tron Charging Service» sogar noch breiter vorgesorgt. Dieser vereint alle Anbieter in einem Vertrag. Fahrern von Audi E-Modellen steht dadurch ein europaweiter Zugang zur öffentlichen Ladeinfrastruktur mit mehr als 72'000 Ladepunkten von 200 Anbietern offen. Bei den VW E-Modellen wird es übrigens das gleiche Angebot geben.

Dann interessieren natürlich die Ladezeiten. Dauern die länger als die eigentliche Fahrt?

Über die ganze Strecke stoppte ich vier Mal für eine zehn- bis zwölfminütige Ladepause. Dann war der e-tron wieder für eine Reichweite von 200 km bereit. Mit einem Verbrenner benötigt es nur eine Tankpause, die aber in etwa gleich lang dauert. Wer mit dem e-tron schneller fährt, lädt länger auf. Heisst, durch schnelles Fahren erringt man keinen Zeitgewinn. 

Welches Fazit ziehst du im weiteren Vergleich vom e-tron mit einem adäquaten Verbrenner?

Wer schnell und nahezu unterbruchfrei unterwegs sein will, ist mit dem Verbrenner besser bedient. Da kann er einfach durchziehen. Wer aber macht das? Pausen sind nötig für eine sichere Fahrt und spätestens nach ein paar Stunden folgt jeder mal dem Ruf der Natur. Stopps gibt es also, so oder so. Mir gefällt der e-tron im Fahrerlebnis besser. Er ist laufruhig, beschleunigt ohne Verzögerung und weil kein Motor vorhanden ist, kann dieser auch keine Vibrationen erzeugen. 

Du erwähnst die saubere Antriebstechnologie gar nicht. Absicht?

(Lacht) Ja und nein. Ich fahre den e-tron nicht deswegen, sondern weil er mich als Auto überzeugt. Aber ja, das Thema ist wichtig und in aller Munde. Ist ein E-Fahrzeug nun sauberer oder nicht? Hinsichtlich der CO2-Bilanz ja, wenn der Strommix aus CO2-tiefen Sektoren stammt. In der Schweiz ist das der Fall. In Deutschland je nachdem – Kohlekraftwerke schmälern den positiven Effekt. Die umstrittenen Batterien geben Grund zur Kritik. VW geht diese Problematik an, indem der Konzern in Deutschland ein Werk für das 97-prozentige Recyceln von Licium-Batterien umbaut. Das bedeutet, künftig werden die genutzten Batterien in die neue Fahrzeuggeneration eingebaut. Es ergibt sich ein geschlossener Kreislauf. Der Verbrauch von Kobalt und Licium wird sinken, die Nachhaltigkeit der Technologie wird sich weiter verbessern. Die E-Mobilität ist immer noch eine junge Technologie. Sie mag den Kinderschuhen zwar entwachsen sein, trotzdem braucht sie noch Zeit zum Reifen. Ich finde, die verdient sie auch, wie viele andere Technologien, die wir heute als selbstverständliche Standards kennen.

Kevin, vielen Dank für das spontane Gespräch.

Redaktion Autohaus von Känel

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